Case Study

Kultur und Nachhaltigkeit in Kriens

Die Hochschule für Musik Luzern ist auf vier Standorte verteilt. In Kriens werden diese nun zusammengelegt. Der Neubau ist Teil des Entwicklungsprojekts «Luzern Süd» und soll später 500 Studierenden Platz bieten. Der Bau muss hohe Anforderungen an Schallschutz und Nachhaltigkeit erfüllen. Durch die Verwendung von ökologisch effizienter Glaswolle von Saint-Gobain ISOVER werden diese Anforderungen erfüllt.

Am Fusse des Pilatus wird gebaut und das nicht zu knapp. «Luzern Süd» heisst das gemeinsame Entwicklungsprojekt der Gemeinden Horw, Kriens und Luzern. In den nächsten 20 Jahren werden zwischen Pilatus, Sonnenberg und Vierwaldstättersee 10'000 bis 15'000 Wohn- und Arbeitsplätze geschaffen. Auf 1'700'000 Quadratmeter Gesamtfläche soll im Rahmen des Megaprojekts Wohn-, Gewerbe und Lebensraum entstehen. Der Neubau der Hochschule Luzern für Musik ist ein Teil dieser Entwicklung. Am Standort Südpol werden die bisherigen vier Standorte der Abteilung Musik unter einem Dach zusammengeführt. Die Investoren der Luzerner Pensionskasse und die Bauherrschaft der Hochschule Luzern erhoffen sich vom Neubau einen Arbeits- und Begegnungsort für alle. Durch die Zusammenlegung der Standorte sollen Studierende und Dozierende enger zusammenarbeiten können und interdisziplinäre Projekte einfacher realisiert werden.

Luzern Süd, eine nachhaltige Entwicklung
Im Entwicklungsprojekt Luzern Süd setzt man auf Nachhaltigkeit. So entsteht mit der Überbauung «Schweighof» im Schlundgebiet das erste Areal mit 2000-Watt-Label der Zentralschweiz. Die Überbauung umfasst rund 600 Wohnungen unterschiedlicher Grössen und soll bis zu 1500 Personen ein neues Zuhause bieten. Einen Beitrag zur Nachhaltigkeit der Überbauung leistet auch die Schweizer Glaswolle der Saint-Gobain ISOVER AG. Mehrere Gebäude im Schweighof Areal wurden mit dem revolutionären PB F 030 gedämmt. Dank der geringen Wärmeleitfähigkeit Lambda 0.030 W/mK dieser Glaswolldämmplatten kann eine dünnere Dämmung eingesetzt und Wohnfläche gewonnen werden.
Neben Wohnraum und Gewerbe darf auch das Kulturangebot in Luzern Süd nicht zu kurz kommen. Der Südpol, ein Konglomerat von verschiedenen kulturell tätigen Institutionen, gilt als kreatives Epizentrum der Region. Es macht Sinn, den Standort mit einem weiteren kulturellen Fokus zu stärken. So entsteht beim Südpol, unweit des Schweighof Areals, ein beeindruckender Bau der später einmal 500 Musikstudentinnen und Musikstudenten als Lern- und Arbeitsort dienen wird. Auf insgesamt sieben Stockwerken entstehen Unterrichtsräume, Musiksäle und Büros. Im geplanten Kammermusiksaal sollen später einmal bis zu 300 Personen den Klängen klassischer Musik folgen. Auch Freunde des Jazz werden in der Musikhochschule auf ihre Kosten kommen. Ein Jazzclub mit ca. 100 Sitzplätzen ist ebenfalls geplant. Theater und Schauspiel werden in einer Blackbox ein neues Zuhause finden.
 
Das vielfältige Angebot an unterschiedlichen Räumlichkeiten zum Musizieren, Üben und Unterrichten, alles unter einem Dach, stellt selbstverständlich sehr hohe Anforderungen an den Schallschutz des neuen Gebäudes. Eine effiziente Schalldämmung soll garantieren, dass in der Hochschule für Musik auch bei einer hohen Auslastung die Studierenden ungestört lernen und üben können.

Ein herausfordernder Bau
Der Spatenstich für den Neubau fand im November 2016 statt. Bis im Studienjahr 2020/21 die ersten musikalischen Klänge ertönen, muss noch einiges passieren. Die hohen Anforderungen an den Schallschutz und die Nachhaltigkeit sowie das vielfältige Raumangebot sorgen dafür, dass die Bauarbeiten alles andere als Routine sind. Die Architekten von Enzmann Fischer & Büro Konstrukt AG setzen im Inneren auf die Materialien Holz und Beton. Gerade der hohe Anteil an Sichtbeton sowie die vielen Fenster erhöht die Komplexität der Baustelle merklich erklärt Andreas Bucher, Polier bei der ANLIKER AG Bauunternehmung. «Jedes Stockwerk ist anders gestaltet und aufgeteilt, vielfach sind die tragenden Wände nicht übereinande, dies macht den Bauprozess höchst herausfordernd» so Bucher. Durch die unterschiedliche Raumaufteilung hat sich der Bauprozess der Übungszimmer, Büros und weiteren Räumlichkeiten auch eher unkonventionell gestaltet. «Normalerweise bauen wir mit geschlossenen Schachtelungen, bei dieser Baustelle ist es anders, hier bauen wir zuerst die Längswände und ziehen danach die Zwischenwände auf» erklärt der Polier das untypische Vorgehen.
 
Neben Büroräumlichkeiten und Übungsräumen erhält die neue Musikhochschule auch drei Säle mit einer Raumhöhe von bis zu 12 Metern. Der Aufbau dieser Räume ist ebenfalls nicht ganz einfach. Mithilfe von Vorspannungen aus Stahl, die im kurzen Abstand von 75 Zentimeter, in den Beton eingegossen werden, wird ein Durchhängen der Decke verhindert. Insgesamt neun Kilometer Spannseile kommen so in den Decken und Böden der neuen Musikhochschule zum Einsatz. Die aufwendige Konstruktion widerspiegelt sich auch in der Bausumme. Auf 50 mal 60 Meter verbaut die Bauunternehmung 14-15 Millionen Franken erläutert Andreas Bucher.

Nachhaltige Dämmung
Schallschutz und Nachhaltigkeit werden im Bauprojekt Hochschule für Musik Luzern durch den Einsatz von ISOVER-Glaswolle gewährleistet. Das Waadtländer Unternehmen lieferte für die Baustelle die Produkte PB F 030 und Luro 814. Die Wärme- und Trittschalldämmplatte LURO 814 kommt in den Bodenaufbauten der neuen Musikhochschule zum Einsatz. Umfasst von einer 15cm und einer 45cm Schicht Beton stellt sie sicher, dass die Klänge der unterschiedlichen Säle sich nicht gegenseitig konkurrieren.
In den Wänden der Musikhochschule kommt PB F 030 auf ungefähr 3000 Quadratmetern zum Einsatz. In Dicken von 180 und 40 Millimetern fungieren die Glaswolldämmplatten als ein Teil der anspruchsvollen Schalldämmung. Selbstverständlich erfüllen die Dämmmaterialien auch ihre klassischen Funktionen, denn beim Neubauprojekt wird auf Nachhaltigkeit gesetzt. Ziel der Bauherren ist es, mit einer nachhaltigen Konstruktion und nachhaltigen Materialien die «Dauerhaftigkeit und Gebrauchstauglichkeit» bei möglichst tiefen Betriebs- und Unterhaltskosten sicherzustellen. Passend zu diesem Ansatz eignet sich die Verwendung von ISOVER-Glaswolle, die zu 80% aus Recyclingglas besteht und Spitzenwerte in Dämm- und Schallschluckleistung aufweist. Die neue Musikhochschule erfüllt den Minergie-Standard. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sowie die effiziente Energienutzung und der Einsatz von erneuerbaren Energien wie einer Wärmepumpe, setzen den nachhaltigen Ansatz weiter um.
 
Die Bauarbeiten in Kriens laufen noch bis im Frühjahr 2020, bezogen werden soll die neue Musikhochschule im Sommer 2020. Im Herbstsemerster 2020/21 sollen also die ersten Klänge von Studierenden und Musizierenden in den Hallen der Hochschule erklingen.