Case Study

Olympische Medaille in Recycling und Nachhaltigkeit

Am 23. Juni 1894 gründete der Französische Pädagoge Pierre de Coubertin das Internationale Olympische Komitee IOC. Im Jahr 1915 entschied de Coubertin den Hauptsitz des IOC an den Lac Leman zu verlegen. Heute ist das IOC-Personal in ganz Lausanne verteilt. Das neue «Olympic House» ist seit 2016 im Bau. Am 23 Juni 2019 fand die offizielle Einweihung statt. Das neue Herzstück der olympischen Bewegung vereint die fünf IOC Standorte am Ufer des Lac Leman. Einer der Grundsätze des Projekts ist die Nachhaltigkeit, deshalb kommen in der aufwändigen Dachkonstruktion Glaswolledämmplatten von Saint-Gobain ISOVER zum Einsatz.

 «Olympic House» heisst das Projekt, mit dem die dänischen Architekten von 3XN, in Kooperation mit Itten + Brechtbühl, die olympische Jury überzeugen konnten. Auf 25'000 Quadratmetern bauten 3XN laut eigener Aussage ein Gebäude, dessen Design auf den Elementen Bewegung, Flexibilität und Nachhaltigkeit gründet. Inspiration für die Gestaltung lieferten klassische Olympische Sportarten. So symbolisiert das Dach des Neubaus den Bogen eines Diskuswurfs, die Pirouette eines Eiskunstläufers und die Flugbahn eines Kunstturners. Symbolik findet sich auch im Innern des «Olympic House»: Der «Unity Staircase», eine offene Treppe im Foyer, repräsentiert die fünf olympischen Ringe. Das Logo der olympischen Bewegung zeigt die Verbundenheit der Gesellschaften rund um den Globus.

Historischer Standort

Als das IOC 1915 nach Lausanne zog, stellte die Stadt das altehrwürdige «Chateau de Vidy» als Hauptquartier zur Verfügung. Heute befindet sich darin unter anderem das Büro des Generalsekretärs. Die geschichtliche Bedeutung des Standorts Vidy bringt aber auch noch andere Konsequenzen mit sich. So fanden vor Baubeginn, umfangreiche archäologische Grabungen auf dem Areal statt. Zu Tage förderten sie unter anderem Grundmauern diverser Gebäude des ehemaligen Hafens der Römersiedlung «Lousonna». Den Baugrund, auf dem das neue Hauptquartiert steht, stellt die Stadt Lausanne dem IOC für die nächsten 100 Jahre zur Verfügung.

Von Beginn weg nachhaltig

Für das IOC ist es ein Grossprojekt mit Ausstrahlung weit über die Stadtgrenzen von Lausanne hinaus. Nachhaltigkeit bei Bau und Betrieb des Gebäudes ist hier definitiv mehr als ein Lippenbekenntnis. Eine Reihe von Massnahmen tragen zur Reduktion der Umweltbelastung bei. Auf Komfort müssen die rund 600 IOC-Mitarbeitenden dabei aber nicht verzichten. Das Dach beherbergt Solarpanels die genügend Strom für ca. 60 Haushalte produzieren. Dadurch kann das Gebäude die Heizung, Kühlung, Ventilation und Warmwasserversorgung autonom abdecken. Für optimale Temperaturen sorgt zudem das Wasser des Lac Leman. Eine Seewasserpumpe stellt die Heizung und Kühlung des Gebäudes sicher. Eine Regenwassersammelanlage speist zusätzlich die Bewässerung der umliegenden Gartenanlagen und versorgt die sanitären Anlagen des «Olympic House».
 
Nicht nur das fertige Gebäude mit den technischen Installationen zeugt vom nachhaltigen Ansatz. Schon beim Rückbau des alten Hauptsitzes spielte der Umweltschutz eine wichtige Rolle. Die Marti AG war verantwortlich für die Betonarbeiten beim Neubau. Gleich vor Ort zerkleinerte die Bauunternehmung den Beton des alten Gebäudes und mischte diesen der neuen Baumasse bei. Die Inneneinrichtungen wie die sanitären Anlagen oder Teppiche kommen im neuen Gebäude oder im Übergangsgebäude erneut zum Einsatz. Technische Einrichtungen wie Leitungsschuttzschalter nutzt die «Association Cantonale Vaudoise des Installateurs-Électriciens» zur Ausbildung von Lernenden Elektrikern und Elektroinstallateuren. Auch symbolische Teile des alten Hauptsitzes, wie beispielweise der bekannte Marmorbogen mit den olympischen Ringen, sind im Neubau wieder zu bestaunen. Insgesamt konnten so 95% des alten Hauptquartiers rezykliert oder wiederverwendet werden. Um zu identifizieren welche Elemente sich wie zur Wiederverwertung eignen, zog das IOC Architekturstudierende der ETH Lausanne bei. In einem wochenlangen Workshop mit dem Titel «Youth for Reuse» erarbeiteten die Studierenden einen detaillierten Plan für die Wiederverwendung und Verwertung des alten IOC-Hauptsitzes.

Optimale Dämmung für ein aufwendiges Dach

Nicht nur mit der Nachhaltigkeit zeigt das IOC innovative Lösungen. Auch die Architektur steht dem in nichts nach. Das Dach des künftigen IOC Hauptquartiers beispielsweise besticht mit seiner überraschenden Form. Die Anordnung der Solarpanels soll die Form einer Taube im Landeanflug symbolisierenDie Selbstklemmrollen ISOCONFORT und ISOFIX von Saint-Gobain ISOVER dämmen die aufwendige Dachkonstruktion. Die Glaswolledämmung mit einer Wärmeleitfähigkeit von Lambda 0.032 ist besonders geeignet zur Wärme- und Schalldämmung zwischen Sparren für Dächer und Balkenanlagen. Die effiziente Dämmung des Daches steigert die Energieeffizienz des Gebäudes und verringert Wärmeverluste. Passend zum Ansatz der Wiederverwertung, der beim gesamten Neubau zum Zuge kam, wird die ISOVER-Glaswolle zu 80% aus Altglas und Recyclingmaterial hergestellt. Glaswolle selbst ist ebenfalls zu 100% wiederverwertbar. Zudem werden die Produkte der Natura Linie, dazu gehört auch ISOCONFORT, mit pflanzlichem Bindemittel hergestellt. Die Glaswolledämmung wurde vom nur 40 Kilometer entfernten Produktionsstandort der Saint-Gobain ISOVER SA Lucens direkt auf die Baustelle geliefert und passt also bestens zum nachhaltigen Vorzeigebauwerk «Olympic House». Der neue Hauptsitz des IOC ist eines der nachhaltigsten Gebäude der Welt. «Olympic House» wurde mit drei der strengsten Nachhaltigkeitszertifikaten ausgezeichnet: LEED Platinum, SNBS Platinum und Minergie P.