
Saint-Gobain ISOVER AG als prägende Pionierin in der Entwicklung von Glaswolle
Glaswolle überzeugt als Dämmstoff mit hoher Wärme- und Schalldämmung. Saint-Gobain ISOVER AG hat die Entwicklung der Glaswolle seit den Anfängen der industriellen Fertigung nicht nur miterlebt, sondern geprägt. Die 80-jährige Firmengeschichte ist gekennzeichnet von Kundennähe und Innovation.
Moderne Dämmprodukte müssen heute unterschiedlichsten Ansprüchen genügen: Sie sollen Wärme und Schall dämmen, vor Bränden schützen, möglichst wenig Raum beanspruchen und höchsten Qualitätsansprüchen genügen. Nicht zuletzt sollen sie schnell und angenehm zu verarbeiten sein, eine lange Lebensdauer aufweisen und durch ökologische Nachhaltigkeit überzeugen. Glaswolle verbindet diese Ansprüche optimal. Als Pionierin in der Herstellung und Verarbeitung von Glaswolle hat Saint-Gobain ISOVER deren technologische und ökologische Entwicklung in den letzten 80 Jahren geprägt.

Die neue Fabrik in Lucens - 1939
Begonnen hat alles zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Damals stellte der französische Naturwissenschaftler René-Antoine Réaumur fest, dass Glas zu hauchdünnen Fäden gezogen und zu Textilien verarbeitet werden kann. Zweihundert Jahre später entsteht die Glasfaser. Im Zuge der Industrialisierung stieg der Bedarf an weichen, leichten und feuerfesten Dämmstoffen, um beispielsweise Maschinenrohre oder Stromkabel zu isolieren. Gesponnene Glasfasern erfüllten diese Anforderungen. In der Folge bildeten sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehrere industrielle Verfahren zur Herstellung von Glaswolle heraus.
Gegründet im Jahr 1937 in Henniez als «Glasfasern AG» nimmt das Unternehmen 1940 die Produktion von Glaswolle in der 1939 gebauten Fabrik in Lucens auf, die zu Matten verarbeitet und für die thermische und akustische Dämmung in Gebäuden und von Leitungen eingesetzt wird. Angetrieben durch das Ziel, feinere und damit leistungsfähigere Glasfasern zu produzieren, entwickelt Saint-Gobain ein eigenes Faserziehverfahren. An dieser Pionierleistung beteiligt ist auch die Schweizer Tochterfirma: Das Unternehmen testet das neue Verfahren als erstes Werk des Konzerns und stellt seine Produktion 1961 vollumfänglich auf das leistungsstarke TEL-Verfahren um.
Durch das Aufkommen der Glaswolle verlieren in den 1960er-Jahren Dämmpro-dukte aus Holzwolle an Bedeutung, und die Dämmstoffe Kork und Torf verschwinden nach und nach. Die VETROFLEX-Produkte aus Glaswolle verhalfen der damaligen Glasfasern AG gar zur Marktführerschaft auf dem Schweizer Markt. Als revolutionäres Allround-Produkt für Dach und Wand wurde gegen Ende der 60-er Jahre der ROLLALU-Baufilz mit integrierter Dampfsperre in Form einer einseitigen Alu-Kraftpapier-Beschichtung und längsseitigen Überlappungen für eine einfache und rasche Befestigung entwickelt. Die Lancierung erfolgte 1971. Eine weitere Innovation gelang ISOVER AG 1987 mit der gerollten Selbstklemmplatte UNIROLL für die Dämmung zwischen Sparren.
Bis in die siebziger Jahre wurden Gebäude insgesamt nur spärlich gedämmt – beispielsweise mit einer nur wenige Zentimeter dicken Innendämmung. Gedämmt wurde in erster Linie mit dem Ziel, die Bauteile vor Kondenswasser zu schützen und Schimmelbildung in den Gebäuden zu vermeiden – der Feuchteschutz stand im Vordergrund. Komfortable Temperaturen in den Räumen oder gar eine energiesparende Bauweise gehörten dagegen lange Zeit nicht zu den Anforderungen. Die Ölkrise ab 1973 brachte ein Umdenken und verhalf der Gebäudedämmung zum Durchbruch: Die Dämmstärken nahmen stetig zu, und die Dämmstoffe verbesserten sich hinsichtlich ihrer Wärmeleitfähigkeit. Heute gilt die Gebäudedämmung als das wichtigste Element energiesparender Gebäudekonzepte. Schliesslich wird Glaswolle seit einigen Jahrzehnten vermehrt auch als Schall- und Brandschutz verwendet.
Der Einsatz von Glaswolle als Dämmstoff hat sich im Verlauf des vergangenen Jahrhunderts stark gewandelt. Ebenso blickt Saint-Gobain ISOVER dieses Jahr auf eine bewegte, 80-jährige Firmengeschichte zurück. Doch etwas hatte über all diese Jahre Bestand: Saint-Gobain ISOVER strebte stets danach, seine innovativen Produkte zu verbessern. So ist es den Ingenieuren in Lucens über die vergangenen Jahrzehnte gelungen, die Wärmeleitfähigkeit der Glaswolle kontinuierlich zu senken, sodass die gleiche Dämmleistung mit weniger Material erreicht werden konnte. Im Hochbau bedeutet dies beispielsweise dünnere Wände und ein Gewin an wertvollem Wohnraum. Und heute wie gestern wird stets weiter getüftelt und experimentiert. Ein wichtiges Thema in den vergangenen Jahren war die Nachhaltigkeit. Auch hier muss sich Saint-Gobain ISOVER nicht verstecken: Die vollständig im Waadtländer Lucens hergestellten Produkte bestehen zu mehr als 80 Prozent aus Recycling-Glas, werden mit Wasserkraft-Strom und einem pflanzlichen Bindemittel hergestellt.